Der Muttertag wird weltweit in vielen Ländern gefeiert. Auch wenn manche auf seinen kommerziellen Aspekt verweisen, so ist er doch vor allem Ausdruck der Liebe, Tribut an das mütterliche Engagement und die mütterliche Hingabe. Was könnte für ein Kind normaler sein, als seiner Mutter hierfür zu danken und ihr ein Geschenk zu machen? Wir alle erinnern uns an die Geschenke, die wir in der Grundschule mit viel Sorgfalt vorbereiteten, damit sie unserer geliebten Mutter gefallen. Du wirst jedoch feststellen, dass der Muttertag je nach Land nicht auf die gleiche Art und Weise begangen wird. Es gibt vielfältige Traditionen, wobei seine Beliebtheit auch nicht überall gleich groß ist. Auch das Datum, an dem er gefeiert wird, schwankt zum Teil von Land zu Land.
Eine traditionelle Nudel-Halskette, ein Kerzenhalter aus Salzteig, eine Schmuckschatulle aus Pappmaché, ein Topfuntersetzer aus Wäscheklammern oder einen Notizblockhalter aus Karton: Egal wie nützlich das Geschenk oder seine fragwürdige Ästhetik auch sein mögen, es zählt allein die Absicht des Kindes. Ebenso gehören das Vortragen eines Gedichts, das Anfertigen eines hübschen Bilds, das Schreiben einer Karte voller lieber Worte zu den häufigsten selbst gemachten Geschenken. Daneben gibt es Geschenke, die in Geschäften gekauft werden. Wenn Du die Trends aus Frankreich kennen lernen möchtest, solltest Du wissen, dass 75 % der Menschen an diesem Tag ein Geschenk für ihre Mutter kaufen und dafür durchschnittlich 60 Euro ausgeben. Und Du, welches Budget bist Du bereit, für diesen Einkauf auszugeben?
Ältere Kinder schenken ihrer Mutter häufig Parfüm. Dieser Tag im Jahr kann auch Gelegenheit sein, ihr einen schönen Strauß Blumen auszusuchen, denn dieses Geschenk bereitet immer Freude. Rosen ganz allgemein gehören zu den großen Klassikern, aber auch Pfingstrosen als Symbol der Zärtlichkeit und Lilien als Symbol der Mutterschaft werden häufig gewählt. Interessant ist, dass die zu diesem Fest geschenkten Blumen nicht in allen Ländern die gleichen sind. In Australien ist es zum Beispiel eher üblich, seiner Mutter Chrysanthemen zu schenken. In Asien wird diese Blume oft mit einem langen Leben assoziiert. Ursprünglich, als der „Mothering Sunday“ geschaffen wurde, schenkten die Kinder in England ihren Müttern einen Kuchen, wobei sie die Rollen für einen Tag mit ihrer Mutter tauschten. Doch je nach Kontinent fallen die Geschenke der Kinder unterschiedlich aus. In Mexiko und einer Reihe lateinamerikanischer Länder haben die Mütter an diesem Tag frei, um ihr Familienleben genießen zu können. Der Muttertag bietet so den Müttern Gelegenheit, mit ihren Kindern ins Kino, ins Restaurant oder einkaufen zu gehen.
Aber wusstest Du, dass in Ländern mit buddhistischer Tradition und in einigen asiatischen Ländern die Menschen den Muttertag anders sehen als wir? Dort geht es nicht darum, einen bestimmten Tag im Jahr den Müttern zu widmen, sondern das ganze Jahr über ihre Rolle hervorzuheben. Dies ist zweifellos ein wirksamer Ansatz, um zu verhindern, dass die kommerzielle Seite des Muttertags die Oberhand gewinnt.
In vielen Ländern ähneln die Traditionen stark denen der Vereinigten Staaten, doch ist nicht zu vergessen, dass es die Engländer waren, die bereits im 16. Jahrhundert die Idee hatten, den Müttern einen besonderen Tag zu widmen! Eine der Besonderheiten des Muttertages ist es, dass er weltweit nicht an einem bestimmten Datum gefeiert wird. Er fällt jedoch oft mit den schönen Tagen im Frühling zusammen. In Frankreich findet er in diesem Jahr am 7. Juni statt. In den Vereinigten Staaten ist es seit 1907 der zweite Sonntag im Mai. Du fragst Dich, warum? Alles begann 1872, als eine Amerikanerin, Anna M. Jarvis, dem Wunsch ihrer verstorbenen Mutter folgend vorschlug, allen Frauen mit einer Familie einen besonderen Tag zu widmen. Deutschland, Kanada, Australien, Finnland, die Türkei, Dänemark, Japan und Belgien entschieden sich für dasselbe Datum. In Spanien werden die Mütter bereits eine Woche zuvor geehrt. In anderen Ländern wie Indien, Singapur und Saudi-Arabien wird der Muttertag am 10. Mai gefeiert. Was die Engländer betrifft, so ziehen sie es vor, den anderen etwas voraus zu sein, denn dort findet der Muttertag Mitte März statt.
„Bonne fête, maman“! in Frankreich, „Gelelicituud!“ in den Niederlanden, „Alles Gute zum Muttertag!“ in Deutschland, „Buona festa mamma!“ in Italien, sind alles Ausdrücke, um die Liebe zur Mutter zu bekunden. In den spanischsprachigen Ländern heißt das Fest „Dia de la Madre“ und auf der anderen Seite der Alpen sagt man „Festa della mamma“ bzw. „Muttertag“ jenseits des Rheins. Aber in welchem Land hat der Muttertag seinen Ursprung? Das ist schwer zu sagen, weil Huldigungen an die Mütter schon seit der Antike existieren. In der Tat huldigten die alten Griechen Rhea, der Gottheit, die als Mutter der Götter des Olymps gilt (ja, selbst die Götter haben auch eine Mutter!).
In Frankreich soll es der berühmte Napoleon gewesen sein, der 1806 die Idee hatte, die Mütter im Frühling als Jahreszeit der Erneuerung und Fruchtbarkeit schlechthin zu feiern. Im Jahre 1919 wurde erstmals der „Journée des mères de familles nombreuses “ (Tag der Mütter großer Familien) eingeführt und die Behörden verliehen den Glücklichen sage und schreibe die „Médaille de la famille française“! Aufgrund des Zweiten Weltkriegs hatte das Land schwere menschliche Verluste erlitten. Es war daher notwendig, die Franzosen dazu zu ermutigen, möglichst viele Kinder zu zeugen, woraufhin die großen Familien belohnt wurden. Am 24. Mai 1950 wurde der Muttertag durch den Präsidenten der Republik, Vincent Auriol, offiziell eingeführt. Es sei angemerkt, das bei uns der Muttertag entweder auf den vierten Sonntag im Mai oder auf den ersten Sonntag im Juni fällt, falls dieser mit Pfingsten zusammenfällt. Einfach, oder?