Wenn wir von Ostern reden, denken wir unweigerlich an Osterhasen und Schokoladenglocken. Ostern steht auch für die berühmte, von den Kindern heiß herbeigesehnte „Eiersuche“, die von den Eltern sorgfältigst vorbereitet wird. Genauso wenig lässt sich in Frankreich zu Ostern die unumgängliche Lammkeule wegdenken. Es gibt jedoch in anderen Ländern einige, teils überraschende Bräuche, die mehr oder weniger weit von dem entfernt sind, was wir von zu Hause kennen. Hierzu ein paar Beispiele.
Was würdest du zu einer Reise nach Australien sagen? Dort ist nicht der traditionelle Osterhase aus Schokolade angesagt! Immer mehr Australier bevorzugen ein kleines Beuteltier mit langer Nase und großen Ohren: den Bilby. Der „Easter Bilby“, also der Oster-Bilby, ist bei Kindern und Naturliebhabern sehr populär. Es muss gesagt werden, dass diese Tierart direkt vom Wildkaninchen bedroht wird, denn dieses breitet sich gefährlich stark aus und gilt seit jeher im Land als Zerstörer der Ernten. Da man in Nicaragua am Karfreitag kein rotes Fleisch essen darf, ist es Brauch, an diesem Tag eine Leguan-Suppe zu essen. Wenn du zufällig noch ein paar Leguan-Eier zur Hand hast, verfügst du über die ideale Zutat für dieses Gericht!
Begeben wir uns nun nach Schweden. Wusstest du, dass Ostern in diesem Land ein bisschen wie Halloween ist? Denn dort gehen die Kinder als Hexen verkleidet in der Nachbarschaft von Tür zu Tür, um nach Bonbons und anderen Süßigkeiten zu fragen. Dieser Osterhexen-Brauch (oder „Påskkärringar“ auf Schwedisch) findet am Gründonnerstag statt. In Polen gibt es einen interessanten Brauch namens „Smyngus-Dyngus“ bzw. „Nasser Montag“. Früher auf dem Land mussten alleinstehende Männer Frauen, die ihnen gefielen, mit Wasser bespritzen. Diese konnten positiv reagieren, indem sie den Männern ein verziertes Osterei, „Pisanki“ genannt, schenkten. Und was macht man in Frankreich Außergewöhnliches? Ich versichere dir: Auch Frankreich hat seine originellen Bräuche. In einigen Dörfern im Elsass zum Beispiel unterbleibt das Glockenläuten, um den Gläubigen die Stunde des Gebets zu verkünden, denn die Glocken sind unterwegs nach Rom. Vielmehr benutzen stattdessen Kinder Rasseln, bei denen sich hölzerne Rechtecke um ein gekerbtes Rad drehen. Es lässt sich leicht vorstellen, dass dieser dissonante Lärm schnell die gesamte Nachbarschaft aufweckt ...
Jugendkurse am Centre International d'Antibes