Alle, die Französisch lernen wollen, wissen, dass es in dieser Sprache zahllose Ausdrücke gibt, die die Franzosen in vielen Situationen verwenden. Es ist besser zu wissen, was sie bedeuten, denn da einige idiomatischer Art sind, ergibt eine Wort-für-Wort-Übersetzung häufig keinen Sinn. Diese Sätze oder Ausdrücke werden in unterschiedlichen Situationen genutzt: Sie können in verschiedenen Sprachregistern oder je nach Kommunikationssituation eingesetzt werden. Aber welche davon sollte man unbedingt kennen?
Die Franzosen benutzen sie spontan jeden Tag. „Comme ci, comme ça“ oder „couci-couça“ sind Ausdrücke, um eine Situation oder einen Gemütszustand zu relativieren. Wenn Du Dich nicht gerade in guter Form findest oder nur ein moderates Verständnis für das, was gerade gesagt wurde, hast, sind diese Sätze gleichbedeutend mit dem Ausdruck „plus ou moins“.
„Oh là là!“ oder „Ouh là là!“ sind zwei bei Franzosen besonders beliebte Ausdrücke, die (je nach Kontext) Erstaunen, Begeisterung oder Verblüffung ausdrücken können.
Wichtige Sätze können elementar aussehen, mit ihrer Hilfe kann man täglich kommunizieren. Sie sind unerlässlich, sobald man anfängt, Französisch zu lernen und sie ermöglichen es Anfängern, auch peinlichere Situationen zu meistern.
„Comment allez-vous?“, „Comment dit-on … en français?“, „Vous auriez l’heure, s’il vous plaît?», „Que se passe-t-il?“, „Puis-je aller aux toilettes, s’il vous plaît?“, „Auriez-vous de la monnaie sur 10 euros?“, „Je suis désolé d’être arrivé en retard.“, „Désolé, ce n’est pas de ma faute“, „Je n’y suis pour rien“, „Je me suis perdu, pouvez-vous m’indiquer la direction de .?“, „Je ne peux pas venir demain, j’ai un empêchement“, „Avez-vous du feu?“ … Andere erfordern etwas bessere Sprachkenntnisse und befinden sich meist im informellen Register. Dies ist der Fall bei Ausdrücken wie: „Ça y est“ (es ist erledigt), „Ne t’en fais pas!“ (mach Dir nichts draus), „J’en ai marre“(es reicht mir) oder „Je m’en fiche“(ist mir absolut egal) …
Die weltweit bekannten französischen Aussagen sind oft Zitate aus der Geschichte, aber auch aus Politik, Literatur, Chanson, Kino …
So gehen manche berühmten Aussagen, die heutzutage als solche noch immer präsent sind, auf die Könige von Frankreich zurück. So ist beispielsweise die Aussage Ludwigs XIV. „l’Etat, c’est moi!“ dem Zeitgedächtnis verhaftet geblieben. Diese lapidare Aussage sollte seine Landsleute daran erinnern, dass der Sonnenkönig jede Form von Gegenmacht ausschloss, was ihn zu einem perfekten Vertreter des Absolutismus machte.
„Paris! Paris outragé! Paris brisé! Paris martyrisé! mais Pari libéré!“. So äußerte sich General de Gaulle am 25. August 1944 anlässlich der Befreiung von Paris, um zum Ausdruck zu bringen, dass es der Hauptstadt trotz ihrer Kriegswunden gelungen war, ihre Freiheit zurückzuerlangen.
Ebenso ist das Kino eine Quelle berühmter Aussagen wie die von Arletty im Hôtel du Nord von Marcel Carné. „Atmosphère! Atmosphère! Est-ce que j’ai une gueule d’atmosphère?“. Mit ihrem Hang zum beißenden Spott der Pariser ereifert sie sich mit einem unbedingt hörenswerten Akzent!
Wie könntest Du eine Liebeserklärung auf Französisch machen? Was sind die zärtlichen Worte, die die Franzosen gerne hören? In diesem Punkt mangelt es ihnen nicht an Phantasie. Nachstehend habe ich eine Auswahl wichtiger Sätze für Dich zusammengestellt, falls Du in Frankreich Deiner großen Liebe begegnen solltest (wer weiß? …). „Je t’aime plus que tout“, „Tu es mon rayon de soleil“, „Sans toi, je ne suis rien“, „Tu es la personne que je chéris le plus au monde“, „Sans toi, la vie ne vaut pas la peine d’être vécue“, „Il n’y a rien que je puisse faire sans penser à toi“, „Ma vie a commencé quand nos routes se sont croisées“, „Tu es l’astre qui illumine ma vie“, „ Les mots me manquent pour te dire à quel point je t’aime“ …
Die informelle Sprache oder Umgangssprache ist wichtig, wenn Du mit Franzosen zusammenlebst oder solche Ausdrücke in Filmen, Chansons oder Romanen verstehen willst. … „Etre crevé“ sagt man, wenn man sehr müde oder erschöpft ist, „avoir la dalle“ bedeutet, dass man hungrig ist und „demander une clope“ bedeutet, jemanden um eine Zigarette zu bitten. Was bestimmte Objekte betrifft, so ist „un bouquin“ ein Buch, „une caisse“ ist ein Auto. Für die Menschen ist „un flic“ ein Polizist und „un gosse“ ein Kind. Wenn ein Franzose Dir sagt, Du hättest „un poil dans la main“, so bedeutet das, dass er Dich für faul hält. Ebenso, wenn Du nicht in guter Stimmung bist und Dich deprimiert fühlst, kannst du sagen: „j’ai le cafard.“
Verlan ist eine spezielle Ausdrucksform, die von einigen Kategorien Jugendlicher genutzt wird, auch wenn ihre Verwendung heutzutage weniger verbreitet ist. Der Begriff „verlan“ kommt von dem Ausdruck „à l’envers“ (rückwärts), denn es geht darum, die Silben eines Wortes zu invertieren, um eine kodierte Sprache zu erhalten (allerdings werden die Permutationen bei langen Wörtern komplexer). „Cet homme est ouf mais il n’est pas chanmé. Il écoute seulement de la zicmu très zarbi“ bedeutet in korrektem Französisch: „Cet homme est fou mais il n’est pas méchant. Il écoute seulement de la musique très bizarre.“ (Dieser Mann ist verrückt, aber er ist nicht bösartig. Er hört nur sehr seltsame Musik.) Und wenn Du denkst, dass Verlan eine neue Erfindung ist, die aus den Banlieues (Vorstädten) stammt, dann liegst Du falsch! So wurden die Bourbonen bereits im 16. Jahrhundert als Bonbours bezeichnet. Im 18. Jahrhundert benutzte Voltaire auch die Silbenumkehrung, um bestimmte Personen zu bezeichnen. So hatte Diderot den Codenamen Tompla, denn privat nannte ihn der Autor von Candide Platon …